Das Geschichtswerk des Thukydides zeichnet sich durch einen Stil aus, der syntaktische Komplexitt, gesuchte Unregelmigkeit und eine teils extreme Komprimierung der Sprache miteinander verbindet. Wie Thukydides selbst erklrt, war sein Werk nicht fr Rezitationen bestimmt, sondern es sollte im einsamen Leseakt studiert und erarbeitet werden. Aufgrund dieser Anlage bietet der Text auch auergewhnliche bersetzerische Schwierigkeiten. Die vorliegende Untersuchung der Geschichte deutschsprachiger Thukydidesbersetzungen geht der Frage nach, welche Strategien bersetzer eingesetzt haben, um diese Herausforderung zu bewltigen. Ausgehend von den einzelnen bersetzungen, die jeweils in ihrem kulturellen Kontext situiert und anhand ausgewhlter Partien sprachlich analysiert werden, zeichnet der Verfasser den Wandel der bersetzungsverfahren vom 18. bis zum 20. Jahrhundert nach. Besondere Aufmerksamkeit erfhrt dabei das Verhltnis zwischen bersetzungspraxis und bersetzungstheorie, die sich als eng miteinander verzahnt erweisen.