Konversion wird im christlichen Kontext meist als einschneidende Erfahrung von berwltigung und Neuperspektivierung verstanden, wie sie im paulinischen Damaskus-Erlebnis imaginiert wird. Im historischen Wandel wie auch im Spannungsfeld der Religionen und Konfessionen aber ist Konversion auf ganz unterschiedliche Art und Weise verstanden worden, so dass eine allzu enge Definition der Komplexitt ihrer Phnomene kaum gerecht wird. Mit dem Fokus auf die in Konversionsnarrativen hufige Verknpfung von Religionswechsel und Identittsbildung untersucht der vorliegende Band, wie das Potential, den Status zu wechseln und ein neuer Mensch zu werden, in Mittelalter und Frher Neuzeit je unterschiedlich performativ wirksam wird. Konversionsberichte, Biographien, Dramen und Erzhlungen fungieren dabei als Medien der Selbstbeschreibung, insofern sie an der Ausbildung wie auch am Wandel individueller wie kollektiver religiser Identitten beteiligt sind. In einem weiten historischen und medialen Spektrum wird das Spannungsverhltnis von Ereignis und Erzhlung ausgelotet, um die vielfltigen Darstellungs- und Funktionalisierungsmglichkeiten von Konversion in Mittelalter und Frher Neuzeit zu analysieren.