Anhand von schulischen Geschlechtertauschritualen zeichnet die empirische Studie diskursive Mechanismen nach, durch die junge Menschen im Spannungsfeld von gesellschaftlichen Ordnungen und individuellen Aushandlungen zu vergeschlechtlichten Subjekten werden. Unter Ruckgriff auf gesellschaftstheoretische und heteronormativitatskritische Ansatze und mit dem Begriff der geschlechtlichen Selbstregulierung veranschaulicht die Autorin, wie neoliberale Logiken in Subjektivierungsprozessen zur Reproduktion gesellschaftlicher Macht- und Ungleichheitsverhaltnisse beitragen. Zugleich deckt sie auf, wo diese Verhaltnisse bruchig und Handlungsraume erweitert werden, und macht damit verbundene Ambivalenzen und Widerspruche rund um geschlechtliche Selbstverhaltnisse sichtbar.