An einem kleinen rheinischen Amtsgericht wird ein kurioser Fall verhandelt. Der Sachverhalt ist klar, die Begleitumstnde dagegen sind hchst sonderbar. Und sonderbar ist auch, dass die Presse kein Interesse an diesem Prozess zeigt.Angeklagt sind zwei Handwerker, Vater und Sohn, uerst eigenwillige Gesellen. Sie tischlern nicht nur, sie denken auch, und sie sind von einer geradezu provozierenden Unabhngigkeit. Sie wurden ertappt, als sie - seelenruhig ihre Zigaretten rauchend - mit groer Genugtuung einen brennenden Jeep der Bundeswehr betrachteten, den sie offenbar vorher prpariert und in Brand gesteckt hatten. Der Prozess knnte also Schlagzeilen machen, wird aber - vermutlich im Staatsinteresse - klein gehalten. Das Geschehen im Gerichtssaal trgt familire Zge. Man bleibt unter sich, und so wird die Verhandlung zu einer Art intimer Sozialpsychologie der kleinen Stadt. In der ironischen, oft zrtlich genauen Darstellung der Figuren zeigen sich die Eigentmlichkeiten von Heinrich Blls Erzhlweise. Etwas, das als Aufruhr gemeint ist, trgt Zge der Idylle. Eine Akt, der darauf zielt, gesellschaftliche Konventionen zu sprengen, wird in die soziale Form eines liebenswrdigen Kleinstadtprozesses gebannt. Dieser Widerspruch ist das Thema von "Ende einer Dienstfahrt". Informieren Sie sich auch ber das grte editorische Unternehmen in der Geschichte des Verlags Kiepenheuer & Witsch: Heinrich Bll, Werke 1 - 27 Klner Ausgabe