Ora et Labora - das sind zwei wichtige Bestandteile der benediktinischen Ordensfrommigkeit. Bei Pater Christoph aus dem Kloster Einsiedeln in der Schweiz kommt eine dritte hinzu: das Pilgern. Obwohl er das rege Wallfahrts-Treiben taglich direkt vor seiner Hausture miterleben konnte, war es ihm nie in den Sinn gekommen, selbst auf Pilgerreise zu gehen, bis ihn sein Weg nach Vezelay, der bekannten franzosischen Station am Jakobsweg, fuhrte. Von diesem Tag an stand sein Vorhaben fest: per Fahrrad uber Genf-Lyon-Le Puy quer durch das franzosische Zentralmassiv und uber die Pyrenaen bis nach Puente la Reina zu fahren und von dort auf Schusters Rappen bis Santiago de Compostela zu wandern. Der bisher an die Gemeinschaft des Klosters gewhnte Ordensmann erfhrt dabei die Freuden und Leiden eines der Natur ausgesetzten Pilgerlebens. Gute Beobachtungsgabe fr die kleinen Dinge am Wegesrand gepaart mit einer gehrigen Portion Humor und seine beneditkinische Spiritualitt, die unaufdringlich immer wieder zwischen den Zeilen durchscheint, machen seinen Pilgerbericht zu einem vielschichtigen Lesevergngen, das tief in die Faszination des Jakobsweges eintauchen lsst.