Wenig wurde bislang uber die erkenntnistheoretische Fundierung der Grounded Theory in der pragmatischen Sozialphilosophie und die daraus resultierenden Konsequenzen fur das Verstandnis der methodologischen Konzeption wie der praktischen Verfahren geschrieben. Der Band schliet diese Lucke, indem das Erkenntnismodell, ausgehend von den Arbeiten von C.S. Peirce, J. Dewey, G.H. Mead und W. James, vorgestellt und den Spuren nachgegangen wird, die dieses Modell als Geltungsbegrundung in der Methodologie der Grounded Theory hinterlassen hat. Dabei geht der Text auch auf die gravierenden methodologischen Unterschiede zwischen der von Anselm L. Strauss gepragten und der von Barney G. Glaser vertretenen Variante von Grounded Theory ein und beschaftigt sich mit wesentlichen Weiterentwicklungen einer pragmatistischen Grounded Theory im Kontext postmodernen Denkens. Die vorliegende, vierte Auflage schliet zudem den aktuellen Diskurs um die Etablierung ansatzubergreifender Gutekriterien qualitativen Forschens an die Grounded Theory-immanenten Strategien zur Qualitatssicherung an. Forschende erhalten damit eine wertvolle Argumentationshilfe fur die Legitimation ihrer empirischen Designs.