Wirklichkeit und Fiktion sind ontologische Grundkategorien, aber nicht nur Sache der Philosophie. Auch die Theoriebildung unterschiedlicher Geisteswissenschaften entwickelt ein Verstandnis dieser Kategorien und setzt sie in ein Verhaltnis. Dieses Verhaltnis ist spannungsvoll: Kulturelle Phanomene zeugen von der Trennung und Hierarchisierung ebenso wie von Versuchen der Auflosung, Verschiebung oder Verwechslung beider Kategorien. Dieser Band eroffnet ein Gesprach der Geistes- und Kulturwissenschaften uber Phanomene und Theoriefiguren, in denen Wirklichkeit und Fiktion sich begegnen, verschranken, uberlagern und modifizieren. Anstatt das Wirkliche und das Fiktive theoretisch zu isolieren, geht es in den vorliegenden Beitragen darum, sie in ihrem Wechselspiel und ihrer oszillierenden Relation zueinander zu beschreiben.