Bifos Essay ist eine kritische Auseinandersetzung mit den gegenwartigen politischen Zustanden, die in seinem Heimatland Italien herrschen, das seit nunmehr drei Jahrzehnten unter dem medialen und politischen Einfluss des Premierministers und Medienmagnaten Silvio Berlusconi steht. Der Autor entwirft ein Bild des Berlusconilandes in dem die italienische Sprache, ihre kollektive Imagination und ihre Sinnlichkeit verdorben worden sind und die Politik des Mafia-Medien-Moguls wie ein Psycho-Gift wirkt, das langsam alles zerstort. Fernsehen und Werbung werden immer pornografischer und obszoner, was in der Gesellschaft zu einer Form von falschen Lusterwartungen, Selbsthass und aggressiver Scham gefuhrt hat. Bifo beschreibt den aggressiven Wettbewerb zwischen Macho-Mannern, deren grote Lust im Beschmutzen des weiblichen Korpers besteht, Ausdruck ihrer umfassenden Verachtung der Frau. Als Therapie schlagt der Autor eine Ethik vor, die nicht moralisch oder politisch ist, sondern vom Skeptizismus ausgehend zur Reaktivierung der Empathie als einem Weg zur Lust und zum Groen Mitgefuhl fuhrt, das ein politischer Zustand ist. Der Autor, Medientheoretiker und Medienaktivist Bifo -Franco Berardi (*1949), Grnder von Radio Alice in den 1970er Jahren, lehrt Mediensthetik an der von ihm mit ins Leben gerufenen European School of Social Imagination in San Marino.Sprache: Deutsch/Englisch