Die Arbeit verfolgt zwei Ziele: Zum einen wird ein systematischer berblick ber die seit Ende des 19. Jahrhunderts unter Wissenschaftlern vertretenen Positionen ber die St rke der menschlichen Inzestneigung und den Sinn des Inzestverbots gegeben. Zum anderen diskutiert der Autor die verschiedenen Standpunkte, wobei er entschieden die aus der Psychoanalyse stammende Idee vom starken Inzestwunsch des Menschen kritisiert und f r die auf den finnischen Anthropologen Edward Westermarck zur ckgehende Theorie von einer nat rlichen, biologisch verankerten Inzestscheu des Menschen Partei ergreift. Das kulturelle Inzestverbot wird sozialpsychologisch als aus der nat rlichen Inzestscheu hervorgehend gedeutet.