Abschiede sind ein universelles Element der menschlichen Erfahrung, ihre situativen Ausprgungen und ihre kommunikative Gestaltung variieren jedoch stark. Die historisch-pragmatische und kulturanalytische Studie von Juliane Schrter ist dem Wandel des Abschiednehmens im 19. und 20. Jahrhundert gewidmet. Dargestellt werden die Geschichte des Abschiedsbegriffs, die Geschichte von Abschiedsgren und umfangreicheren dialogischen Verabschiedungen, von Briefschlssen und von ,Populrpoesie zum Abschied. Dabei zeichnen sich in den detaillierten Analysen von Wrterbchern, literarischen Abschiedsszenen, Anstandsbchern, Originalbriefen, Briefstellern, Abschiedsgedichten etc. weitreichende bergreifende Wandeltendenzen ab. Diese deuten darauf hin, dass die kommunikative Kultur des Abschiednehmens nicht nur zutiefst von den Bedingungen menschlicher Kontakte geprgt ist, sondern sich auch selbst nachhaltig auf soziale Relationen und Strukturen auswirkt. Die Geschichte des Abschiednehmens erweist sich damit als essentieller Teil der Geschichte menschlicher Beziehungen.
