In der Monografie wird untersucht, wie Sprache unsere Wahrnehmung der Wirklichkeit pragt. Am Beispiel von multimodalen Heldenkonstruktionen wird gezeigt, dass durch die Verwendung spezifischer kommunikativer Muster immer eine Perspektive vorgegeben und somit die Deutung bestimmter Sachverhalte beeinflusst wird.Aus Heroisierungen von der NS-Zeit bis in die Gegenwart wird induktiv eine Helden-Typologie abgeleitet, die differenziert zwischen1. militarischen Helden,2. zivilen Helden,3. Helden, die nicht Helden genannt werden und4. Helden ohne klassische Heldentat.Die Untersuchungen dieser Helden liefern sowohl Erkenntnisse daruber, wie unsere Wahrnehmung der Welt durch die Setzung zentraler gesellschaftlicher Konzepte gepragt wird, als auch uber die Ausgestaltung bundesdeutscher Mentalitaten und Identitaten. Damit belegen die Ausfuhrungen, dass die Linguistik einen wichtigen Beitrag zur Erforschung gesellschaftlicher Phanomene leisten kann, weil ihre Methoden den Zugriff auf implizite Wissensbestande erlauben. Da unser kommunikativer Alltag gepragt ist von Prozessen der impliziten Bedeutungszuschreibung, konnen die Untersuchungen von Heldenkonstruktionen zudem auf verschiedenste Kontexte und Fragestellungen ubertragen werden.