Zweite Kammern stehen in der Politik wie in der Politikwissenschaft im Schatten ihrer groen Schwestern, den demokratisch legitimierten Volksvertretungen, denen heute fast ausnahmslos das Pradikat "Erste Kammer" zukommt. Das mangelnde Interesse resultiert vorrangig aus den meist nachgeordneten Kompetenzen, dem hohen Legitimationsdruck und der oft negativen Meinung. Die Mitglieder der Zweiten Kammer gelten nich selten als faul, teuer und uberflussig. Die wissenschaftliche Kritik nennt sie ebenso haufig ineffizient, dem demokratischen Prinzip entgegen stehend oder gar einen institutionellen Irrtum. Gleichsam in Antwort auf diese Kritik werden in diesem Werk die Funktionen Zweiter Kammern in modernen Demokratien differenziert erarbeitet. Denn, so die Ausgangsvermutung, es mu mehr Grunde als die Fortfuhrung von Tradition oder die Kopie eines Institutionengefuges dafur geben, da heute rund ein Drittel aller Staaten bikamerale Parlamente haben.