Unbestritten gehort Rene Konig und die von ihm begrundete Kolner Schule neben der Frankfurter Schule und dem Kreis um Helmut Schelsky zu den zentralen Akteuren im Feld der westdeutschen Nachkriegssoziologie. Ein angemessenes Verstandnis der Ausrichtung und Entwicklung der bundesrepublikanischen Sozialwissenschaften, insbesondere der empirischen Sozialforschung, ist folglich nur unter Einbezug der Kolner Soziologie moglich. Vor diesem Hintergrund ist es verwunderlich, dass Rene Konig und der Kolner Schule - im Vergleich etwa zur vielfaltig aufgearbeiteten Frankfurter Schule - noch keine systematische soziologiehistorische Studie gewidmet wurde. Das vorliegende Buch versteht sich als eine erste soziologiegeschichtliche Annaherung an dieses Thema. Es umfasst die Zeit von Konigs Schweizer Exil Ende der 1930er Jahre bis zur erfolgreichen Institutionalisierung der Kolner Soziologie Mitte der siebziger Jahre. Im Mittelpunkt stehen Konigs intellektueller Werdegang, seine Themenschwerpunkte, seine erste Schulerschaft sowie die Institutionalisierungsprozesse und Wirkungen der Kolner Schule.