Ist die Rede von Wirtschaft, denken die meisten Menschen an Grounternehmen. Entgegen dieser verbreiteten Vorstellung zeigen aktuelle empirische Daten jedoch, dass die meisten Betriebe sehr klein starten und auch klein bleiben. Statistisch belegbar ist auch, dass es vor allem private Haushalte sind, die Unternehmen und Verbande grunden, wodurch hybride (Misch-)Systeme, wie Haushalts-Unternehmens-Komplexe, entstehen. Im Alltagsdenken und auch bei Experten in Wissenschaft und Politik sind diese empirischen Fakten oft nicht bekannt und finden deshalb auch in der okonomischen Bildung kaum Berucksichtigung. Damit kann der okonomische Analphabetismus" erklart werden, der als eine Ursache fur individuelle und gesellschaftliche Wohlfahrtsverluste gilt. Das Buch klart uber die Entwicklung okonomischer Strukturen und Funktionen auf, indem es empirische Daten zur Grundlage nimmt und die Bedeutung der Selbstorganisation und Grundung von Haushalten, Unternehmen und Verbanden sowie von betrieblichen Misch- und Sonderformen im evolutorischen Prozess des Wirtschaftens herausstellt. Die evidenzbasierte Analyse wird durch eine kritische Betrachtung der schulischen Wirtschaftslehre und eine theoriegeschichtliche Reflexion der Okonomik erganzt. Im Ergebnis kann ein neues Verstandnis von Okonomie, von Produktion und Konsum, begrundet und vermittelt werden.