Es gibt in der jungeren Zeit nicht viele intellektuellen Debatten, die einen so nach- haltigen Einfluss auf die Theoriebildung in den verschiedensten Disziplinen gehabt haben wie die Postmoderne. Zu den Disziplinen, die sich in besonderem Mae von dieser zunachst vor allem philosophischen Debatte haben anregen lassen, gehort zweifellos die Organisationstheorie. Die Reaktionen auf die Rezeption waren heftig, und zwar sowohl auf Seiten der Befurworter als auch auf Seiten der Kritiker. Die Thesen und Themen der Postmoderne erwiesen sich als aufwuhlend, die daran ange- schlossenen Diskurse verzweigten sich aber schnell und verloren sich bisweilen auf etwas exotisch anmutenden Sonderwegen. Der Autor vorliegender Arbeit bringt sein Unbehagen uber die Art und Weise, wie die postmoderne Philosophie in der Organisationstheorie groenteils verarbeitet wurde, gleich zu Anfang zum Ausdruck. Sein gut nachvollziehbares Unbehagen richtet sich sowohl gegen Protagonisten der Szene wie auch und insbesondere gegen die Kritiker der Postmoderne. Letzteren wird vor allem Oberflachlichkeit in der Analyse vorgeworfen und fehlende Bereitschaft, sich ernsthaft mit den Thesen der postmodernen Philosophen, vor allem aber mit den theoretischen und praktischen Implikationen ihres Denkens, auseinanderzusetzen. Um die falschen Weichen- stellungen korrigieren zu konnen, ergibt sich fur den Autor die Notwendigkeit, die Debatte noch einmal bis zu ihren Anfangen zuruckzuverfolgen.