Dieser Band fat eine Reihe kleinerer Studien zu Problemen der Gesellschafts- theorie zusammen. Die Auswahl der Aufsatze konzentriert sich auf globale As- pekte des Gesellschaftssystems und seiner Unterscheidung von anderen System- typen. Sie klammert alle Beitrage zu besonderen Funktionsbereichen oder Teil- systemen der Gesellschaft wie Politik, Recht, Religion, Wirtschaft, Kunst, Erzie- hung im Interesse einer Begrenzung des Umfangs aus. Im Arbeitszusammenhang der Gesellschaftstheorie sind mir in den letzten Jahren eine Reihe von Teilkomplexen wichtig und unentbehrlich geworden. Es handelt sich [1] um Bemuhungen, den Gesellschaftsbegriff nicht nur, wie fruher vorherrschend, gegen Individuen abzugrenzen, sondern zusatzlich gegen andere Typen sozialer Systeme, namlich gegen Interaktion und Organisation; [2] um eine Theorie der gesellschaftlichen Evolution; [3] um eine Theorie symbolisch generalisierter Kommunikationsmedien auf der Grundlage allgemeiner Vorstel- lungen uber annehmbare/ablehnbare Kommunikation; [4] um eine Theorie des Zusammenhangs zwischen Ausdifferenzierung und Innendifferenzierung (insbe- sondere: funktionaler Differenzierung) des Gesellschaftssystems und [5] um den Themenkomplex Selbst-Thematisierung, wissenschaftliche Analysierbarkeit, Ra- tionalitat. Die im folgenden abgedruckten Einzelbeitrage lassen sich diesen Schwer- punkten zuordnen. Durchgehende Interdependenzen klingen haufig an. Ihre Aus- arbeitung und vor allem ihre Darstellung in der linearen Sequenz eines Ein- zeltextes werfen jedoch betrachtliche Arrangierprobleme auf, deren Behandlung in Sachprobleme zuruckfUhrt. Kreuzt man diese verschiedenen Ansatze, so ent- stehen in jedem von ihnen Moglichkeiten der Verdichtung und Konkretisierung, die aus dem Einzelansatz selbst deduktiv nicht gewonnen werden konnten; zugleich entsteht ein Uberangebot an Abstraktionsmoglichkeiten, zwischen de- nen der Blick hin und her pendelt, obwohl sie zusammengedacht werden muten.