In dieser theoriegeleiteten empirischen Studie wird zum ersten Mal die langfristige Entwicklung des deutschen Parteiensystems von der Reichsgrundung im Jahr 1871 bis zum Ende der Parteien im Jahr 1933 in Abhangigkeit von regionalen, sozialstrukturellen, konfessionellen, politischen und situativen Bestimmungsfaktoren mit dem Ziel beschrieben, den Einflu mehrerer Determinanten des Parteiensystems im Zeitverlauf zu bestimmen. Im Mittelpunkt stehen die Beziehungen zwischen der Sozialstruktur der deutschen Gesellschaft, den Wahlertraditionen im Kaiserreich, dem Niedergang des Liberalismus und der Ausbreitung der NSDAP am Ende der Weimarer Republik. Der Verfasser geht dabei systematisch der Frage nach, inwieweit die Berucksichtigung von Wahlertraditionen die herkommlichen Erklarungsmodelle der Parteientwicklung in der Weimarer Republik verbessern konnen.