"Gelehrte Sagen" wie die Sagen der Konige Trebeta oder Tuisto trugen in der fruhen Neuzeit zur 'nationalen' und regionalen Geschichtsschreibung sowie zum spezifischen Geschichtsbewusstsein bei. Dieses Buch weist nach, wie bei der Tradierung der Sagen Methoden wie Etymologisieren, Datierungen und Verifizierungen verwendet werden, die auf eine "Verwissenschaftlichung" der Geschichtsschreibung deuten. Dabei erwahnt die Sage von der Grundung Triers, dass Zurich bald nach Trier in Abrahams Zeiten entstand. Zurich wird somit die alteste Stadt in der Eidgenossenschaft und nimmt die fuhrende Rolle im Bund der dreizehn Orte ein. Die Tuisto-Sage hingegen erklart in der Eidgenossenschaft und in Schwaben die Entstehung des Landes "Germania" rechts des Rheins in den Zeiten Noahs. Themen dieser Reichsgrundung sind die Reichsordnung Tuistos, dessen Genealogie, die Abstammung der Deutschen sowie ihre Sprache. Anhand der Verknupfung beider Sagen weist die Autorin die Erweiterung des Reichs durch linksrheinische Stadtegrundungen nach.