In den Jahren 1995 bis 1997 wurden nahe dem Kloster Schontal zwei mittelalterliche Ofen freigelegt, in denen man Eisenerz verhuttete. Die altere Anlage, die vielleicht noch aus dem 12. Jahrhundert stammt, diente wahlweise der Produktion von direkt schmiedbarem Eisen, hauptsachlich aber eines Gusseisens, das erst in einem zweiten Arbeitsschritt schmiedbar gemacht wurde. Die andere Anlage ist hingegen eindeutig ein Hochofen, der ausschliesslich in diesem zweiten, indirekten Verfahren Eisen produzierte. Er stammt wohl aus dem 13. Jahrhundert und gehort damit zu den altesten Belegen dieses Typs in Europa. Das Buch legt die Funde der beiden Ofen und der zugehorigen Arbeitseinrichtungen vor und wertet das gesamte Material aus. Grosse Mengen an Eisenschlacken geben zudem Einblick in die Eisengewinnung und -verarbeitung in einer Zeit des technologischen Umbruchs.