Die heutige "Bewegtbildproduktion" zehrt vom Erbe des Films, lebt von der Kraft des Legendaren, Dynamischen, Weltentruckten, des "Bigger than Live" und ubt so eine nahezu magische Anziehungskraft aus. Berufe wie Regisseur, Kamerafrau, Drehbuchautorin oder Szenenbildner versprechen ein Leben voller Kreativitat und Abenteuer. Immer mehr Studienanfanger streben zum Film, obwohl die spateren Berufs- und Verdienstmoglichkeiten voraussichtlich schlechter sind als in anderen Berufsfeldern. Hinzu kommt, dass die technologische Entwicklung als treibender Faktor eine grundlegende Umwalzung der Medienindustrie in Gang gesetzt hat, deren Konsequenzen fur die spateren Berufsbilder schwer abschatzbar sind. Uber Jahrzehnte waren die Rollen, Kompetenzen, Aufgabenfelder und Berufsbilder von Filmschaffenden klar umrissen und die Optionen beruflicher Perspektive klar beschreibbar. Heute ist die berufliche Zukunft der Absolventinnen und Absolventen hingegen voller Unwagbarkeiten. An der Schwelle zu einem neuen digitalen Medienzeitalter stellt sich fur die Filmausbildung also ganz konkret die Frage, welche Lehrinhalte dauerhaft von Bestand sein sollen. Was stellt den Kern der Filmausbildung der Zukunft dar? Welche wesentlichen Kompetenzen mussen wir vermitteln? Wie gewichten wir kunstlerische Praxis, Forschung und Theorie?Die vorliegende Verffentlichung, herausgegeben von der Filmuniversitt Babelsberg KONRAD WOLF, fragt, in welche Richtung die Entwicklung gehen kann. Wir sprechen darber mit Produzenten, Oscar-Preistrgern, Spieleentwicklern, Kinobesitzern, Filmfrderern, Medienforschern und Filmstudenten. Es knnen keine endgltigen Antworten gegeben werden, aber mit Fragen, wie wir sie stellen, kann die notwendige Diskussion auch in Deutschland beschleunigt werden: technologisch, interdisziplinr, konomisch, ethisch, global.