Begegnungen mit dem Fremden sind uns vertraut, auch wenn wir den Anderen dabei haufig als unvertraut wahrnehmen. Doch es sind weniger die fremden, als vielmehr die eigenen Wirklichkeitsvorstellungen und Umgangspraktiken, die den Einen zum Anderen machen. Die Autorin analysiert diese Praktiken der Fremdsetzung, die sich von der alltaglichen Etikettierung und Stigmatisierung bis hin zu wissenschaftlichen Praktiken des Othering erstrecken: Rekonstruiert werden sowohl Simmels Handler, Parks Mulatte, Schutz' Emigrant, Meads signifikanter/verallgemeinerter Andere als auch ethnografische Praktiken der Ver-Anderung des Fremden. Dabei wird der Blick immer wieder von den vertrauten Bildern des Fremden hin zu ihren subtilen Herstellungsprozessen und Resonanzen gelenkt, was es moglich macht, von den Konstruktionen des Fremden auf die Konstruktionen des Eigenen zuruckzuschlieen.