Ob Korperbewegung oder Tanzbewegung, ob Bewegung der Bilder, der Tone oder der Schrift, ob soziale oder politische Bewegung, der Begriff Bewegung wird in Asthetik, Kultur- und Sozialwissenschaften haufig benutzt. Anders als in den Naturwissenschaften aber ist dem konzeptuellen Stellenwert des Bewegungsbegriffs in den Kultur- und Sozialwissenschaften bislang nur wenig Aufmerksamkeit geschenkt worden.Die interdisziplinare Textsammlung verfolgt das Ziel, den Status quo des Begriffs in den Sozial- und Kulturwissenschaften zu reflektieren und sein theoretisches Potenzial zu bestimmen. Sie geht von der Annahme aus, dass Bewegung nicht nur eine physikalische Tatsache und damit etwas quasi Naturliches ist, sondern ein soziales und kulturelles Konzept, das auf verschiedene Weise naturalisiert und essenzialisiert worden ist. Der Band prasentiert verschiedene Gebrauchsweisen des Begriffs und ermoglicht damit ein weiteres konzeptuelles Nachdenken uber Bewegung als einen Begriff, dessen Rolle im Tanz der Disziplinen neu zu entfalten ist.