Die Arbeit untersucht die Identitatspolitik der EU anhand ausgewahlter Felder europaischer Kulturpolitik. Denn im Spannungsfeld zwischen nationalen und supranationalen Identitatsangeboten kristallisiert sich eine zukunftsorientierte Inszenierung europaischer Identitat heraus, die sich weniger gegen die klassischen Gegenidentitaten Russland und Turkei abgrenzt, sondern gegen die eigene kriegerisch-nationalistische Vergangenheit. Die materialreiche empirische Studie zieht systematisch von EU-Rechtsakten bis zur Tagespresse Daten unterschiedlichster Art heran, um Diskursverlaufe jenseits der etablierten Kategorien zu erfassen.