In den Kulturwissenschaften lie sich in den letzten Jahren eine Entwicklung beobachten, die die grundsatzliche Trennung von Kultur und Natur infrage stellt und infolgedessen die tradierten Fachergrenzen unterlauft. Im Ruckgriff auf Rhetorik und Poetologie stehen Fragen der Disziplinaritat, Interdiskursivitat und Zirkulation neu zur Verhandlung und die Bedingungen von Wissen werden einer erneuten Prufung unterzogen. Zum einen verschiebt sich das Augenmerk nun auf die Dinge selbst, auf ihre epistemische Beschaffenheit und die Formen ihrer Erfassung, zum anderen bleiben auch ihre institutionellen Rahmenbedingungen nicht unhinterfragt. Diesbezuglich thematisieren die Beitrage dieses Bandes die Bedeutung des Erzahlens fur eine Geschichte der Wissenschaften. Sie untersuchen humanwissenschaftliche Texte zwischen der Fruhen Neuzeit und dem 20. Jahrhundert in so unterschiedlichen Wissensfeldern wie Medizin, Psychoanalyse, Probabilistik, Asthetik und Anthropologie.