Der Orient als kulturgeografische Kategorie ist zugleich diffus und uberdeterminiert: changierend zwischen den Klischees von Tyrannei und Despotismus einerseits, Sinnlichkeit und Weisheit andererseits. Obwohl die Idee einer orientalischen Entitat ideologiekritisch hinterfragt worden ist, wird der Topos heute nicht nur verklarend als touristisches Reiseziel in Katalogen gepriesen, sondern auch in der aktuellen politischen Situation als Bild des arabischen, orientalischen Anderen massenmedial fortgeschrieben. In diesem Kontext erhalten Kunst und Literatur eine wichtige Funktion als Reflexionsmedien, mit denen Fremdbilder kritisch hinterfragt werden konnen.In zehn interdisziplinaren Beitragen analysiert der vorliegende Sammelband kunstlerische und literarische Praktiken der Differenzsetzung der orientalischen Fremde.