Tango ist Translation. Die in diesem Buch versammelten Texte beschaftigen sich mit unterschiedlichen Ubertragungsbewegungen des Tangos. Sie untersuchen Tanzstile und Tanzerfahrungen, szenespezifische Rituale, diskursive Strategien und Geschlechterverhaltnisse in verschiedenen lokalen Tangokulturen sowie Parodien als grenzuberschreitende Ubertragungen in Tanzkunst und popularen Tango-Tanzen.Die Texte zeigen, dass Ubertragungsbewegungen, ob zwischen den Kulturen, innerhalb einer Tanzszene oder auch zwischen einzelnen asthetischen Medien wie Tanz, Bild und Text, weder einen einheitlichen Ursprung haben noch linear verlaufen oder als Kopien eines vermeintlichen Originals zu deuten sind. Vielmehr wird die These plausibilisiert, dass Ubertragungsbewegungen immer bruchig und fragil sind und transformieren, wenn sie in neue Kontexte gestellt und mit unterschiedlichen lebensweltlichen oder politischen Bedeutungen aufgeladen werden.Das Buch leistet einen Beitrag zur internationalen Tangoforschung und zugleich zu einer kultur-, sozial- und politikwissenschaftlich ausgerichteten Tanzforschung, die Tango als Feld einer das Politische und Soziale implizierenden transkulturellen korperlichen und subjektiven Erfahrung sichtbar macht.