Im Rahmen der Debatten uber die Tragfahigkeit des Said'schen Orientalismus-Konzepts wurde Ostmitteleuropa bislang bestenfalls als Objekt hegemonialer Diskurse in den Blick genommen. Im Kontrast dazu wird in diesem Band nach ostmitteleuropaischen Orientalismen von 1800 bis in die Zwischenkriegszeit gefragt.Die interdisziplinaren Beitrage thematisieren die Wahrnehmungen und Deutungen des Orients in jener europaischen Groregion - vom Baltikum bis zur Krim, von Polen bis nach Bosnien -, die uber Jahrhunderte durch die Nachbarschaft zum Osmanischen Reich gepragt wurde. Im Fokus stehen dabei sowohl die Akteure, Institutionen und Diskurse als auch die unterschiedlichen Orient-Topoi sowie deren Darstellung in der Literatur und in den bildenden Kunsten.