Wer schreibt die Tanzgeschichte und aufgrund von welchen Annahmen und Interessen? Wie findet Erinnerung Eingang in historiografische Prozesse und welche Rolle spielt dabei der Korper? Diese Fragen pragen seit den 1990er-Jahren die europaische Tanzszene und bilden Anlass fur eine grundlegende Revision der Tanzgeschichtsschreibung. Ausgehend von Arbeiten u.a. von Boris Charmatz, Olga de Soto, Foofwa d'Imobilite und Thomas Lebrun, entwirft Julia Wehren das Konzept der choreografischen Historiografien Sie halt der Fluchtigkeit des Tanzes seine Geschichtlichkeit entgegen und pladiert fur eine Erweiterung des Archivs um den Korper in Bewegung.