Die umfassende Dekolonialisierung von Staat und Gesellschaft ist ein Kernanliegen indigener Bewegungen in Lateinamerika. In diesem Kontext setzt Olaf Kaltmeiers Studie an, welche die Kontinuitat von Kolonialitat aber auch die Konjunkturen der Dekolonialisierung in Ecuador im historischen Wandel von der Kolonialzeit bis heute analysiert. Anhand von uber 50 Interviews und intensiver Archivarbeit in der fur das Andenhochland paradigmatischen Region Saquisili betrachtet er detail- und kenntnisreich u.a. die Etablierung von Haciendas, die Kommunikation an der Schnittstelle postkolonialer Staatlichkeit sowie die indigenen Kampfe von der Kolonialzeit uber kommunistische Gremien bis hin zur zeitgenossischen indigenen Bewegung.