Michael Bockemuhl (1943-2009) zahlt zu den interessantesten Wahrnehmungs- und Bildtheoretikern der letzten Jahrzehnte. Mit seinem beispielhaften Verfahren der visuellen Analyse erweiterte er den eng gesteckten Theorierahmen der Kunstgeschichte, entwickelte eine Epistemologie der Bildanschauung und nahm manche theoretische Uberlegung der relationalen Asthetik vorweg. Die von ihm gepragte Formel Bildrezeption als Bildproduktion und seine Texte zum Verhaltnis von Asthetik und Wirtschaft lassen sich als handlungsorientierte Erkenntnistheorie verstehen. Der Band bietet eine Essenz seines Werkes und fuhrt mit ausgewahlten Texten in seine wegweisenden Verfahren der Bild- und Wahrnehmungsanalyse ein.