Zur Aufarbeitung des bewaffneten Konflikts zwischen Paramilitars, Guerillas und Staat in Kolumbien werden seit den 2000er Jahren Manahmen der Vergangenheitsaufarbeitung implementiert. Unter Ruckgriff auf postkoloniale Ansatze und gramscianische Perspektiven zeigt Sarah Helen Sott, wie sich im Konflikt entstandene Herrschaftsverhaltnisse trotz der Formen von transitional justice weiter fortsetzen. Am Beispiel afrokolumbianischer, indigener und gewerkschaftlicher Positionen analysiert sie die Desartikulation und Exklusion subalterner Gruppen und macht sichtbar, dass eine grundlegende soziale Transformation notwendig ist, um die strukturellen Ursachen des gewaltsamen Konflikts zu uberwinden.