Die Anwaltin Angela Wierig beschreibt ihr Miterleben des Munchner NSU-Prozesses als Vertreterin der Nebenklage. Sie schreibt sehr eindringlich von der Vorverurteilung der Tater durch die Medien, die in diesem Prozess fehlende, aber in einem Rechtsstaat so notwendige Unschuldsvermutung und fragt: "Ich bin sehr froh, in einem Land Anwaltin zu sein, in dem ich fur meine Mandanten Gerechtigkeit - oder zumindest eine Annaherung an Gerechtigkeit - erwarten kann. Muss das Verbrechen nur monstros genug sein, um diese muhselig errungene rechtsstaatliche Menschlichkeit wieder aufzugeben? Und ist das nicht erschreckenderweise genau das Gedankengut, uber das wir hier zu Gericht sitzen?"