Schnelles und langsames Denken ist mit Daniel Kahneman zum geflugelten Wort geworden reicht aber langst nicht aus, um den Reichtum menschlichen Denkens zu erfassen. Wolfgang Schmidbauer erlautert, warum wir auch die Emotionalitat integrieren mussen - das warme Denken, wie er es nennt. Es unterscheidet sich vom kalten Denken in erster Linie dadurch, dass es nicht allein der Durchsetzung eines Gedankens oder der geistigen Machtausubung dient, sondern die ganze, illustre Bandbreite der Gefuhle mitnimmt. Es spaltet das eigene Empfinden nicht von der Logik des Gedachten ab, sondern halt den Zugang zu ihm ebenso offen, wie es Nebengedanken im Sinn empathischer Phantasien zulasst, die sich mit den Gefuhlen beschaftigen, die bei den Angesprochenen ausgelost werden. In seinem neuen Buch verhandelt Wolfgang Schmidbauer die prototypischen Bereiche des kalten und warmen Denkens, die Jurisprudenz auf der einen, die psychologische Empathie auf der anderen Seite. Dazwischen der Mensch. Und das, was er von der Temperatur von Gedanken lernen kann.