Wahrend sich die Psychoanalyse zu Beginn des 20. Jahrhunderts als neue Heilkunst etabliert, entsteht das Kino als heilende Kunst. In diesem Schutzraum werden archaische Bedurfnisse befriedigt, die im Lauf unserer Stammes- und Individualentwicklung verloren gegangen sind. Das Kino ist die moderne Form des Verwandlungskults, bei dem das kollektive Unbewusste sichtbar und erlebbar wird. Hier verschmelzen die menschlichen Begierden, Existenznote und Obsessionen zwischen Drehbuchautoren, Regisseuren, Schauspielern und ihrem Publikum. Aus dem Blickwinkel der Schicksalsanalyse werden die ideengeschichtlichen Wurzeln dieser Kunstform nachvollzogen. In einer spannenden Reise durch Film, Literatur und Musik entfaltet sich ein Modell, das Kino als Quelle der Kulturanalyse nutzbar zu machen: Was geschieht, wenn wir Filme machen und sie anschauen? Was erfahren wir dadurch uber unsere kollektiven Denkmuster in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft?