Das Schweizerische Idiotikon ist das grosste Regionalworterbuch des Deutschen. Es beschreibt den Wortschatz der Deutschschweiz und der Walsergebiete Norditaliens vom Spatmittelalter bis in die unmittelbare Gegenwart in bis heute uber 150'000 Wortartikeln. Die 7. Lieferung des 17. Bandes beschreibt mehrere Wortfamilien. Ziggen bedeutet schlagen und von hier ausgehend auch Fangen spielen. Erwischt einer den andern, gibt er ihm das Ziggi. Das Zoggeli kommt von italienisch zoccoli und verweist auf dessen Herkunft aus dem Suden. Zah entspricht in seinen Bedeutungen nicht nur seinem schriftdeutschen Pendant, sondern kann beispielsweise auch geizig heissen. Vom Zahlwort zehen zehn abgeleitet ist der Zehend Zehnt, eine Abgabe, und vermutlich auch der Zeno Zend, eine historische Walliser Gebietseinheit. Fast nur historisch bezeugt ist zihen zeihen, bezichtigen. Das zugehorige, mundartlich meist verzie lautende verzeihen hatte ursprunglich die Bedeutungen verweigern und verzichten und spielte in der Rechtssprache eine wichtige Rolle. Den letzten Teil des Hefts bildet das Simplex ziehen mit seinen Dutzenden von Bedeutungen, die beispielsweise fischen, beim Essen zugreifen, trinken, sterben, das Aufwachsen fordern, einkassieren, erhalten, stehlen, Anklang finden und reisen umfassen; weitere Bedeutungen reichen tief in die historische Rechtssprache hinein.