Seit dem Weltjugendtag in Koln 2005 ist die Eventisierung von Groveranstaltungen auch im Bereich der Religion zunehmend zu beobachten. Dabei werden aus vornehmlich das Individuum fokussierender Perspektive dessen Erlebnisorientierung sowie ein damit verbundener Spabezug herausgestellt. Die ursprunglich den Festen eigene Funktion der in die alltagliche Lebenswelt hineinwirkenden Sinnorientierung und -vergewisserung weiche in den Events einer situativen kurzweiligen Sinndiffusion. Diese Arbeit befasst sich aus explizit religionssoziologischer Sicht mit den Spezifika religioser Events. Basierend auf videographischen Daten christlicher Groveranstaltungen ist das Kernargument, dass religiose Events eine affektive Ordnung aufweisen, welche uber kommunikative Markierungen von Religion in differenzierter Weise die subjektiven Erfahrungen von Transzendenz und die Erfahrung der Gemeinschaft zu verschmelzen vermag. Es ist die affektive Relation zu etwas Abwesenden, die die Auerordentlichkeit religioser Events ausmacht und diese von anderen Events unterscheidet.