Uber Jahrhunderte war es die kirchliche und weltliche Obrigkeit, die die Freiheit des Geistes zu reglementieren versuchte. Und weil Erotik und erotische Kunst stets auch vom Geist der Freiheit durchweht sind, wurde auch die Kunst zum Gegenstand der Observation und Repression. Hans-Jurgen Dopp skizziert den Verlauf der Zensur in der neueren europaischen Geschichte bis zur Gegenwart und stellt fur die heutige Situation einen atmospharischen Wandel fest: Anstelle einer "Zensur von oben" scheint heute eine "Zensur von unten" zu rucken, die zuweilen genauso ignorant und inkompetent ist, wie die historisch praktizierte. Mastab wird die jeweils subjektive Befindlichkeit, ja: Idiosynkrasie. Eine Anmaung selbsternannter Huter der "Political Correctness", die, forciert durch die digitalen Medien, uber die "richtige Gesinnung" wachen. In einem weiteren Essay verfolgt er das Verhltnis von Erotischer Kunst und dem Verlangen nach Freiheit durch die Epochen der Europischen Geschichte.