Der Gleichheitssatz bildet seit Aristoteles den Kern des Gerechtigkeitsdenkens. Zugleich fehlte ihm vor der Neuzeit noch das Element, das heute die dazugehorige Debatte pragt: die personale Gleichheit (Geschlecht, Ethnie, Religion, sexuelle Orientierung). Es blieb das: "Suum cuique" und das "Gleiches gleich, Ungleiches ungleich". Und Aristoteles offnete mit dem Kriterium "Wurdigkeit" einer zeitgebundenen Bewertung die Tore. Der Band vereinigt die grossen Linien - historisch und multidisziplinar: die Anfange personaler Gleichheit, den Umbruch zum positiven, universalen Gleichheitssatz in der franzosischen Revolution; die Materialisierung zentraler Elemente, etwa der unverbruchlich gleichen Menschenwurde, aber auch, wie die Okonomik mit Gleichheit geradezu "hadert", wahrend Soziologie und Systemtheorie den Blick fur ein uberindividuelles, systemisches Gleichheitsdenken offneten, bis hinein in eine digitalisierte Gegenwart.