In diesem Band legt der bis zuletzt in Munster lehrende Philosoph und katholische Theologe Klaus Muller einen Gesamtentwurf seines Denkens und Schaffens vor. In seinem Pladoyer fur einen kritischen Panentheismus prasentiert er nicht nur die groae Bandbreite seiner Forschungsthemen, wie Subjektphilosophie und Selbstbewusstseinstheorie, das Verhaltnis von Glauben und Vernunft, Medientheorie und Cyberphilosophie, sondern er spitzt sie hier auf die Gottesfrage zu, die immer schon sein Lebensthema war. Wie kann heute eine intellektuell redliche Rede von Gott gelingen, ohne sich solcher Begriffe wie Schopfer, Personalitat Gottes oder Freiheit des Menschen zu entledigen? Ausgehend von einer Zeitdiagnose, die diese und andere Herausforderungen der christlichen Gottesrede aufdeckt, zeigt sich, dass der hier entfaltete Losungsvorschlag unter dem Label Panentheismus bereits aus zahlreichen verschutteten oder vernachlassigten Quellen unterschiedlicher Epochen schopfen kann. Ausfuhrlich lotet der Band das theologische Wagnis dieser Denkform aus, insofern er die Konsequenzen eines kritischen Panentheismus und die einhergehenden Transformationsprozesse im Blick auf Trinitat, Christologie, Pneumatologie, Schopfungslehre, Theodizee, Ekklesiologie, Eschatologie entfaltet. Auf beeindruckende Weise legt Klaus Muller in diesem Werk das Potential eines kritischen Panentheismus fur Philosophie und Theologie, aber auch fur den personlichen Glauben eines Einzelnen frei.