Die Arbeit beschaftigt sich mit der massiven, oft willkurlichen und standig wachsenden Strafmacht von Staaten, die sich vermeintlich dem rechtlich-politischen Projekt westlich-liberaler Demokratien verschrieben haben. Die normalisierte Ausubung von Strafgewalt in den Strafsystemen dieser aufgeklart-modernen Staaten objektiviert tagtaglich genau die Personen, auf deren Autonomie als Rechtssubjekte die Legitimation staatlicher Macht insgesamt beruhen soll. Um das volle Ausmass der Krise des Strafrechts in scheinbar liberalen Staaten zu verstehen, wendet sich der Autor in diesem Buch der historischen und vergleichenden Analyse zu. Nur so konnen wir die Ursprunge dieser Krise in den Ursprungen des liberalen rechtlich-politischen Projekts selbst erkennen und gleichzeitig sehen, wie sie sich in verschiedenen, an diesem Projekt beteiligten Staaten unterschiedlich manifestiert hat, vom US-amerikanischen War on Crime bis zur ahistorischen Selbstgefalligkeit der deutschen Strafrechtswissenschaft.