Als literarischer Handlungsraum hat sich die Stadt, vor allem die Grostadt, sowohl mit Blick auf die Erzahlformen als auch in den semantischen Zuschreibungen innerhalb von etwa 150 Jahren grundlegend gewandelt. Im kinder- und jugendliterarischen Umgang mit den urbanen Raumen werden Veranderungen der Konstruktionen von Kindheit und Adoleszenz ebenso manifest wie die Ausdifferenzierung der Erzahlformen. Heute wird Stadt als ein plurales, vielstimmiges und vielschichtiges Gefuge dargestellt, das auch von sozialen Gegensatzen gepragt und von intersektionalen Grenzlinien durchzogen ist. Die Beitrage dieses Bandes untersuchen Dimensionen und Facetten der erzahlten Stadt und geben einen Einblick in das thematische und formale Spektrum kinder- und jugendliterarischer Stadterkundungen. Dabei nehmen sie Kinder- und Jugendromane, Kriminalerzahlungen, Dystopien und Fantasy, Lyrik und Theater in den Blick.