Das Kursbuch 214 widmet sich sowohl den widerspruchlichen Romantiken von Freundschaft als auch den differenzierten Abgrunden von Feindschaft. Aktueller konnte ein Thema fast nicht sein. Das Denken in Freund-/Feind-Schemata ist auf der Tagesordnung zuruck, mit all seinen Untiefen, seinen Risiken, seinen normativen Implikationen und seinen Konsequenzen. Der Biologe Josef H. Reichholf, nimmt feindliche Antagonismen in der Natur in den Blick. Das biologische Wesen Mensch gehort in diese Reihe - und trotz allem formuliert Reichholf in einer positiven Grundstimmung: Ob die Menschheit zur kosmischen Katastrophe wird und damit die Menschenzeit, das Anthropozan, erdgeschichtlich charakterisiert, sei dahingestellt. Warnende Anzeichen gibt es genug. Den Menschen als sapiens zu bezeichnen, war voreilig. Aber moglich ist es, dass die Trennung von Freund und Feind uberwunden, die Menschheit friedlicher und in ihrer Einwirkung auf den groen Rest der Natur moderater wird. Das ist zugegebenermaen (m)ein biologischer Optimismus.