"Willkommen in Auschwitz", erstmals 1963 in deutscher Ubersetzung erschienen, ist eines der wichtigsten Zeugnisse der "Holocaust-Literatur". Borowski war einer der ersten Autoren, der die Erfahrungen in den Konzentrationslagern der Nazis literarisch zu bearbeiten versuchte. Seine Erzahlungen schildern die Entmutigung des Menschen in der peinigenden Situation der Lager und beleuchten die Grenzen zwischen Gut und Bose, die zu verschwimmen beginnen, wenn man nicht mehr wei, wie lange die Hoffnung auf Befreiung halt. Borowskis unfassbare Lakonie und seine klare Sprache erreicht heute noch jeden Leser, und kein geringerer als der Nobelpreistrager Imre Kertesz hat 2002 in Stockholm Borowskis Prosa als einen Schlussel fur sein Verstandnis der Entmenschlichung in der ersten Halfte des 20. Jahrhunderts bezeichnet. Borowskis Erzhlungen wurden unter dem Titel "Bei uns in Auschwitz" nach 1963 immer wieder rezipiert. Der Schriftsteller Artur Becker hat hier eine - seine - Auswahl vorgenommen, um mit einer neuen bersetzung heutige Leserinnen und Leser anzusprechen und Borowskis Vermchtnis neu zu beleben.