Das Populare ubernimmt zentrale Funktionen moderner Gesellschaften. Es wird in einem engen Zeitraum (1770-1820) in verschiedenen, zum Teil widerstreitenden Formationen konstruiert. Das Hauptbezugsmoment des Popularen ist das 'Volk', das in den Formationen entworfen und zugleich als Publikum adressiert wird. Dazu werden neue Gattungen und Medien erprobt, um dieses gerade erst konturierte 'Volk' zu erziehen und zu 'verbessern', indem es mit Buchern und verschiedenen literarischen Praktiken vertraut gemacht wird. Die Studie rekonstruiert diesen Prozess vor dem Hintergrund politischer, philosophischer und literaturgeschichtlicher Zusammenhange. Sie beschreibt die Begriffsgeschichte des Popularen, die Auf- und Umwertungen, mit denen umfangreiche Reformvorschlage innerhalb standischer Gesellschaftsordnungen verbunden wurden und nimmt die neuen Funktionsrollen, mit denen sich die Autoren als 'Volkslehrer', 'Volkserzieher' oder 'Volksdichter' in Stellung bringen, in den Blick.