Das Thema der kollektiven Autor:innenschaft, bereits in den 1990er Jahren mit Blick auf die damals neuen technologischen Moglichkeiten breiter diskutiert, scheint aktuell erneut auf ein wachsendes Interesse zu stoen, etwa unter dem Stichwort der Kollaboration Der vorliegende Band fragt nach der Schwellenfunktion der digitalen Wende, die sich in eine Folge von weiteren medialen, epistemischen, asthetischen und sozialen Schwellen und historisierbaren Konstellationen einreiht, die Konzepte von kollektiver Autorschaft/Autor:innenschaft hervorgebracht und grundsatzlich verandert haben. Die partizipatorische Kultur sowie Verfahren der produsage die sich in den medialen Konvergenzbewegungen der jungeren Vergangenheit feststellen lassen, haben Zurechnungsstrategien von Autorschaft, an denen lange festgehalten wurde, auer Kurs gebracht. Dazu sind auch die in der Tradition der Avantgarden stehenden Projekte der generativen Codeliteratur zu zahlen, die sich von den auf und mittels Plattformen produzierten und distribuierten Texten durch das vorausgesetzte Code-Wissen und den gezielten Gebrauch digitaler Technik unterscheiden lassen. Wurde die automatische Generierung von Text in der Vergangenheit oft als Auslagerung von Autor:innenschaft auf die Maschine konzipiert, ruckt hier die Frage nach der Arbeitsteilung zwischen Mensch und Maschine in den Vordergrund.