'Scheitern' ist in seinen vielfaltigen Formen und Funktionen zuletzt verstarkt in den Fokus der wissenschaftlichen Reflexion geruckt, eine Analyse des Scheiterns in den Wissenschaften, die verschiedene disziplinare Ansatze synthetisiert, steht aber noch aus. Der Band antwortet auf dieses Desiderat aus der Perspektive der Fruhen Neuzeit: In der Zeit zwischen dem 15. und 18. Jahrhundert lasst sich einerseits mit der Genese und Institutionalisierung bestimmter Facher die Grundlegung unseres modernen Wissenschaftssystem beobachten, andererseits muss die Gelehrtenkultur der Fruhen Neuzeit in ihrer Eigenheit und in Abgrenzung zu unserem modernen Wissenschaftsverstandnis begriffen werden. Die geschichts- und literaturwissenschaftlichen Beitrage des Bandes liefern Antworten auf die Frage, wie die Okonomien, Semantiken und Praktiken scheiternder Wissenschaft im Sinne einer historischen Handlungstheorie unter den Bedingungen einer alteritaren Wissenschaftswelt adaquat beschrieben werden konnen.