Eine erzahlte Welt (Diegese) unterliegt eigenstandigen Gesetzmassigkeiten. Es handelt sich um ein Phanomen, das sich zum Verhaltnis von empirischer Realitat und Naturgesetz analog verhalt und sich ahnlich wie dieses beobachten lasst. Das diegetische Gesetz wird hier als ideelle Substanz bezeichnet. Fur die Analyse jedes schriftlichen Kunstwerks ist eine Feststellung seiner ideellen Substanz hochrelevant. Im ersten Teil der Studie erfolgen grundlegende begriffliche und konzeptuelle Fixierungen: hinsichtlich des Gegenstandes der Literaturwissenschaft, hinsichtlich Autor und Rezipient, hinsichtlich der Literaturwissenschaft selbst. Auf dieser Grundlage wird ideelle Substanz als Phanomen kunstlerischer Texte wie auch als analytische Kategorie profiliert. Anschliessend dient der zweite Teil dazu, das Gesagte zu illustrieren und zu erproben. Dafur werden Ernst Jungers Erzahltexte ab 1939 auf ihre jeweilige ideelle Substanz hin analysiert.