Zwischen dem konfessionellen Zeitalter und den umfassenden Toleranzedikten des spaten 18. Jahrhunderts liegt eine zeitliche Phase, in der die Forschung die Rolle der Konfession ganz unterschiedlich gewichtet. Das ideengeschichtliche Konzept der Toleranz existierte, aber die Regelungen des Westfalischen Friedens blieben bestehen. Wie also gestaltete sich das alltagliche Zusammenleben verschiedener Konfessionen in einer Region? Am Beispiel der katholischen Minderheit im Kurfurstentum Sachsen wird gezeigt, dass es keinen geradlinigen Weg zur konfessionellen Toleranz des 19. Jahrhunderts gab, sondern dass konfessionelle Disziplinierung und rechtliche Diskriminierung von konfessionellen Minderheiten Alltag und Politik fortwahrend bestimmten.