Die Studie geht der Frage nach, wie nationale Identitat" im Zeitraum der so genannten Berliner Republik als epistemische Groe sprachlich in Erscheinung tritt. Da der Zusammenhang von Sprachdatenanalysen und der Erforschung nationaler Identitat nicht trivial ist, ist eine theoretische Grundlagenreflexion notig, die sprach-, kultur- und sozialwissenschaftliche Instrumente zu einer spezifischen Methodik integriert. Ziel ist es, in mentalitatsgeschichtlichem Interesse und diskurslinguistischer Tradition diejenige Wissensformation aufzuschlusseln, die wir mit dem sprachlichen Ausdruck nationale Identitat' verbinden. Sie ist von der Uberzeugung geleitet, dass Zugange zu gesellschaftlichen Wissensbestanden zu einem groen Teil durch sprachliche Produkte geschaffen werden - und zwar sowohl in der sozialen Wirklichkeit wie auch in der analytischen Praxis. Das Buch wendet sich an alle, die sich fur die Analyse gesellschaftlichen Wissens mit linguistischen Mitteln interessieren oder wissen wollen, wie sich (epistemologisch verstandene) Frame-Semantik fur inhaltsorientierte Sprachgeschichtsschreibung eignet. Es leistet zudem einen dokumentarischen Beitrag der Diskursgeschichtsschreibung zu hochst aktuellen Fragen der europaischen Gegenwart.