Rhetorik ist seit ihren Anfangen dem Vorwurf der Manipulation ausgesetzt, gegen den schon in der Antike eine Rhetorik im Dienst der Vernunft' aufgeboten worden ist. Die Untersuchung ist der Transformation dieses Konzepts in Aufklarung und Romantik gewidmet. Am Beispiel von Johann Christoph Gottscheds Lehrbuch der Rhetorik wird ein Versuch der Fruhaufklarung analysiert und am Beispiel seiner Festreden' die Praxis einer Rhetorik der Vernunft' untersucht. Die Auseinandersetzung mit diesem Konzept im Rahmen der selbstreflexiven Aufklarung' wird am Beispiel der Darstellung von dessen Scheitern in Christoph Martin Wielands Geschichte des Agathon" analysiert. Bei der Transformation von Theorie und Praxis der Beredsamkeit' in Texten der Romantik stehen neue Herausforderungen - Ideal der Kunstautonomie und Neubegrundung des Verhaltnisses von Mundlichkeit und Schriftlichkeit - im Mittelpunkt. Am Beispiel von A. W. Schlegels Berliner Vorlesungen' wird abschlieend der Typus der Offentlichen Vorlesung' als mediengeschichtlich innovative Antwort auf Probleme der Rhetorik um 1800 einer eingehenden Analyse unterzogen.